Wie bin ich zur Tellington TTouch® Methode gekommen?
Mein Pferd Buddy, ein Araberwallach, hatte 2019 einen Unfall, von dem er sich nicht so richtig erholen konnte. Lt. Tierarzt war alles okay, alle Blessuren verheilt. Aber ich hatte seitdem ein anderes Pferd. Das war nicht mehr „mein Buddy“. Er schien für andere normal zu funktionieren, aber ich hatte das Gefühl, dass er nicht wirklich anwesend war. Seine Augen strahlten nicht mehr und ich hatte das Gefühl, dass er auf nichts Lust hat. Zudem war er sehr unsicher geworden und verlor schnell die Nerven. Auch sein Körper sah schlecht aus. Er fiel immer mehr ein und war weit weg von einem gut bemuskeltem Reitpferd.
Ich dachte zu diesem Zeitpunkt schon, dass ich ein wenig „Ahnung“ von Pferdetraining hatte, aber hier kam ich mit meinem Wissen nicht weiter. Bei meinem eigenen Pferd hatte ich das Gefühl wir treten auf der Stelle.
Das Trauma saß zu tief.
Es vergingen Monate, in denen ich verschiedene Sachen probierte. Corona brachte alles zum Stillstand. Da entdeckte ich eine Anzeige einer wunderbaren Trainerkollegin, Anke Recktenwald, zu Onlinetraining der Tellington TTouch® Methode. Bis dahin hatte ich immer mal wieder davon gehört, aber wirklich Ahnung dazu hatte ich nicht. Ich wusste, dass der TTouch auf die Zellen wirkt und somit auch Traumen heilen kann.
Nach einigen Monaten bei Anke im Training war Buddy wieder da. Das Strahlen in seinen Augen war zurück. Selbst anderen im Stall fiel das auf. Sätze wie „Buddy ist aber entspannt geworden“ oder „Mensch, der Rücken sieht ja großartig aus.“ hörte ich immer öfter und ich wusste: da geht noch mehr. Ich möchte mehr von dieser Methode lernen und tiefer in das Thema einsteigen. Ich meldete mich für die Ausbildung bei der Tiereakademie an.
Während meiner Ausbildungszeit und der Arbeit mit anderen Pferden und Menschen habe ich gemerkt wie bereichernd es für alle ist und wieviel Spaß es macht diese Methode weiter in die Welt zu bringen.
Bis heute lerne ich mit jedem Mensch-Pferde-Paar immer weiter dazu und ich hoffe es wird nie aufhören. Durch die sanften und dennoch gezielten Trainingsmethoden und Berührungen am Pferd öffnet es eine neue Art mit seinem Pferd zu arbeiten.


Und was habe ich davor gemacht?
Ich habe seit 2015 als Medizinische Fachangestellte in verschiedenen Fachrichtungen gearbeitet. Dazu zählen die Kardiologie, Neurologie, MRT-Diagnostik und Orthopädie.
Die letzten Jahre habe ich eine orthopädische Spezialpraxis geleitet. Durch die Spezialisierung auf das ISG (Iliosakralgelenk) habe ich einen tiefen Einblick in die Biomechanik und Anatomie des menschlichen Körpers gewonnen. Dabei habe ich oft mit meinem Chef zusammen MRT-Bilder vom unteren Rücken besprochen und viele Ganganalysen am Patienten durchgeführt. Dieses Wissen nutze ich heute im Reitunterricht/ Sitzschulung. Ich verstehe die Bedeutung der richtigen Körperhaltung und Bewegung für den Reiter auf (und auch neben) dem Pferd.
Neben meinem Hauptjob (und ganz früher neben meinem Studium und MFA-Ausbildung) durfte ich Pferde einreiten und schwierige Pferde trainieren. Dabei habe ich mein Training eher nach Natural Horsemanship aufgebaut. In dieser Zeit habe ich von meinen Trainingspferden unglaublich viel lernen dürfen. Auch wenn ich heute mein Training anders aufbaue, möchte ich diese Zeit nicht missen.
Die Zirzensik, Gymnastik, Handarbeit und die Arbeit an der Longe haben mich schon immer sehr interessiert. So habe ich auch in dieser Richtung einige Weiterbildungen und Kurse besucht.
Das Weiterbilden ist für mich ein wichtiger Punkt in meinem Leben. Die Wissenschaft steht nie still und es gibt stetig neues zu lernen. Deshalb nehme ich mir oft "Auszeiten" in denen ich mich dieser Leidenschaft widme. Natürlich kommt dies euch zugute, denn ich behalte dieses Wissen ja nicht für mich.😉